DIE ENTWICKLUNG DER TEXTILINDUSTRIE IN WIENER NEUSTADT
Der Unternehmer Franz Andrä, einer der Pioniere der hiesigen Textilindustrie, gründete im ehemaligen Karmeliterkloster die „Erbländisch privilegierte Samt- und Seidenfabrik“, bald darauf fusioniert mit der „Samt- und Florettbänderfabrik“ des Carl Friedrich Bräunlich. Zunächst florierte das Unternehmen, die Zahl der dort beschäftigten Arbeiter stieg innerhalb eines Jahres von 60 auf 250. Doch bald darauf stagnierte die Produktion von Seidenwaren und der Erbe Carl Friedrich Bräunlich betrieb hierauf zusammen mit dem Fabrikanten Odersky in Felixdorf eine Baumwollgarnspinnerei.
VOM KLOSTER ZUR FABRIK
Für die dem Pauliner-Orden überlassene ehemalige Jesuitenkirche in der Neunkirchner Straße, die zuletzt als Lager diente, interessierten sich auch andere Wirtschaftstreibende der Textilindustrie. Als Strohmann für die Firma des Grafen Moritz von Fries fungierte der Seidenfabrikant Markus Hengel, der den Gebäudekomplex 1786/87 um 6.000,- Gulden erwarb. Bald darauf schien als neuer Eigentümer das Handelshaus des Grafen Fries auf. Sehr zum Ärger von Andrä errichtete Fries in seinem neuen Besitz ebenfalls eine Seidenfabrik, die allerdings nur bis zum Jahre 1795 ertragreich florierte. Daher wurde das Gebäude an den Glaserer Anton Wetzstein veräußert. Schlussendlich gelangte es 1798 in das Eigentum des Christoph Ritter von Andrä, dessen Vater Franz Andrä im ehemaligen Karmeliterkloster so erfolgreich tätig war.
WIRTSCHAFTLICHER AUFSCHWUNG
Christoph Andrä begann alsbald mit der Produktion von „Samt-, Roll- und Pfundgallonen“ (sogenannte Tressen). Diese in ganz Österreich führende hochmoderne Technik auf Schubstühlen beschäftigte 700 Arbeiter, vornehmlich Frauen, aber auch Kinder (letztere waren meist Waisen- und Soldatenkinder). In der Folge erweiterte Andrä sein Unternehmen von Jahr zu Jahr. Dabei erwies sich der Fabriksherr auch als Wohltäter und aufgeschlossener Unternehmer. Er sorgte für korrekte Entlohnung und gesunde Wohnverhältnisse seiner Arbeiterschaft. Erst beinahe 100 Jahre später wurde der im Kirchentrakt etablierte Fabriksbetrieb 1892 eingestellt.
Der Unternehmer Franz Andrä, einer der Pioniere der hiesigen Textilindustrie, gründete im ehemaligen Karmeliterkloster die „Erbländisch privilegierte Samt- und Seidenfabrik“, bald darauf fusioniert mit der „Samt- und Florettbänderfabrik“ des Carl Friedrich Bräunlich. Zunächst florierte das Unternehmen, die Zahl der dort beschäftigten Arbeiter stieg innerhalb eines Jahres von 60 auf 250. Doch bald darauf stagnierte die Produktion von Seidenwaren und der Erbe Carl Friedrich Bräunlich betrieb hierauf zusammen mit dem Fabrikanten Odersky in Felixdorf eine Baumwollgarnspinnerei.
VOM KLOSTER ZUR FABRIK
Für die dem Pauliner-Orden überlassene ehemalige Jesuitenkirche in der Neunkirchner Straße, die zuletzt als Lager diente, interessierten sich auch andere Wirtschaftstreibende der Textilindustrie. Als Strohmann für die Firma des Grafen Moritz von Fries fungierte der Seidenfabrikant Markus Hengel, der den Gebäudekomplex 1786/87 um 6.000,- Gulden erwarb. Bald darauf schien als neuer Eigentümer das Handelshaus des Grafen Fries auf. Sehr zum Ärger von Andrä errichtete Fries in seinem neuen Besitz ebenfalls eine Seidenfabrik, die allerdings nur bis zum Jahre 1795 ertragreich florierte. Daher wurde das Gebäude an den Glaserer Anton Wetzstein veräußert. Schlussendlich gelangte es 1798 in das Eigentum des Christoph Ritter von Andrä, dessen Vater Franz Andrä im ehemaligen Karmeliterkloster so erfolgreich tätig war.
WIRTSCHAFTLICHER AUFSCHWUNG
Christoph Andrä begann alsbald mit der Produktion von „Samt-, Roll- und Pfundgallonen“ (sogenannte Tressen). Diese in ganz Österreich führende hochmoderne Technik auf Schubstühlen beschäftigte 700 Arbeiter, vornehmlich Frauen, aber auch Kinder (letztere waren meist Waisen- und Soldatenkinder). In der Folge erweiterte Andrä sein Unternehmen von Jahr zu Jahr. Dabei erwies sich der Fabriksherr auch als Wohltäter und aufgeschlossener Unternehmer. Er sorgte für korrekte Entlohnung und gesunde Wohnverhältnisse seiner Arbeiterschaft. Erst beinahe 100 Jahre später wurde der im Kirchentrakt etablierte Fabriksbetrieb 1892 eingestellt.
Kommerzienrat Christoph Andreae